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ISBN 978-3-922095-28-6
"Spiritualität und Körper-
Gestaltfinden durch Ursymbole"
von HILDEGARD MARCUS
256 Seiten, 3. vollständig überarbeitete und ergänzte Ausgabe.
€ 22,90
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Prof. Dr. Peter Schmidt
(Waldburg Politologe, Zeit- u. Kulturhistoriker)
Ein Buch der Überraschungen. Die erste beginnt mit dem Einband :
den Betrachter blickt eindringlich ein abstrahiertes Menschengesicht Alexej
Jawlenski`s an. Aus einfachen Formen, Grundformen, gestaltet
und aus flächenhaft wirkenden Farbsegmenten zusammengesetzt, nannte
er dieses Bild Urform und sah in ihm die ganze leib-geistige
Gestalt des Menschen, die den Kosmos offenbart und konzentriert. Es setzt
den Betrachter in Spannung und stellt dem Leser sogleich die Frage : Urform
des Menschen der Menschen meine Urform ?
Dieses Buch belohnt den aufmerksamen Leser reich und darf in vieler Hinsicht
als gewichtig bezeichnet werden. In der vorliegenden dritten Auflage auf
sehr gutem, haltbarem Kunstdruckpapier gedruckt, ausgestattet mit vielen
den Ausführungen korrespondierenden Skizzen und Bildern, verbindet
es sonst häufig eher entfernte, wenn nicht getrennt betrachtete Bereiche
unseres menschlichen Daseins. Es erschließt die Welt künstlerischer
Produktionen im weitesten Sinne von den Pyramiden bis hin zu abstrakten
zeitgenössischen Bildern, setzt sie in Verbindung mit den seelisch-geistig-spirituellen
Welten des Menschen und erdet
- salopp ausgedrückt beide mit konkreter Körperarbeit
in einer bisher nicht bekannten, höchst individuellen Weise durch
Rückgriff auf Ursymbole der Schöpfung.
Im ersten Kapitel öffnet die Autorin weit ihr Visier. Sie legt ihr
Erkenntnisinteresse und die theoretischen wie praktischen Grundlagen ihrer
Interpretation offen. Dabei schöpft das Werk tief aus drei Quellen
: der Symbolforschung, der Gestaltpsychologie und der Eutonie.
Zur Interpretation der Ursymbole zieht sie die wissenschaftlichen Forschungen
des Schweizer Psychologen C.G.Jung, das Werk des Theologen und Religionspädagogen
Romano Guardini - insbesondere seine Lehre vom Gegensatz und
von den heiligen Zeichen und das Lebenswerk des Symbolforschers
Alfons Rosenberg heran. Die zweite Quelle stellt die Gestaltsymbolik
dar mit dem Anliegen, den Zusammenhang von Äußerem und
Innerem des Menschen einsichtig zu machen, indem sie die äußere
Gestalt und Haltung als Ausdruck des inneren Wesens versteht und interpretiert.
Sie erhielt wichtige Impulse vom Stuttgarter Kunstpädagogen Gerhard
Gollwitzer und dem Nationalökonomen und Religionsphilosophen Friedrich
Weinreb. Die Verfasserin bettet diesen Interpretationsstrang zudem stimmig
in die für manche Leser esoterisch erscheinende Konzeption
eines sich im Anbruch befindlichen integralen Zeitalters des
Schweizer Philosophen Jean Gebser ein. Insofern stellt das Buch auch einen
bemerkenswerten Beitrag zu einer Wendezeit, zur New Age-Literatur dar.
Diese beiden Denk- und Gestaltungsschulen `erdet´nun Hildegard Marcus,
bringt sie auf den Boden und hin zu den konkreten Menschen, zum Leser,
indem sie eine Verknüpfung mit der eine neue Schule ganzheitlicher
körperlicher Selbst- und Wesenserfahrung begründenden Eutonie-Lehre
von Gerda Alexander (geb. 1908) vornimmt.
In den folgenden sechs Kapiteln werden in beeindruckender Breite wie
gedanklicher Tiefe im Blick auf kulturelle Produktionen im weitesten Sinne
sieben Ursymbole umfassend kulturphilosophisch, religionsphilosophisch,
kunsthistorisch und anthropologisch entfaltet : die gerade Linie mit dem
Kreuz als Welt- und Lebenssymbol, sowie das Quadrat, das Dreieck, der
Kreis, die Spirale, die Lemniskate und schließlich das Labyrinth
in durchweg erhellendem Bezug auf den Menschen als eines geistig-spirituellen
und das ist das Außergewöhnliche als mit einem
Leib ausgestatteten Wesens. Die jeweiligen Ursymbole zeigen
Strukturelemente unserer menschlichen Gestalt. Erfahrbar gemacht können
sie helfen, heilende Wirkkräfte (=Energie) in unserem Dasein zu erwecken.
So können sie Impulse zur Bildung der individuellen Endgestalt freisetzen.
Durch insgesamt 33 Übungen steigert die Autorin konsequent ihren
spirituellen Aspekt vom körpergerechten Aufrecht-Stehen
bis zur letzten Übung, dem Einstieg in eine kreuzförmige
Lot- und Äquator-Erfahrung in drei Stufen. Die körperbezogenen
Übungen sind allgemeinverständlich formuliert, mit Skizzen angereichert
und dokumentieren die umfassenden Kenntnisse und die reiche Praxis der
Autorin als einer funktions- und symbol-kundigen Interpretin der menschlichen
Gestalt.
Als letztes Ziel der Autorin erkennt der Rezensent einen eigenständigen
und unkonventionellen Beitrag zur Integration des Lesers, nämlich
das Bemühen, seinem persönlichen Selbst zu seiner ureigenen
Gestalt zu verhelfen, letztlich zu seinem Heilsein beizutragen.
Ein herausforderndes Buch, dessen Lektüre nicht nur lohnt, sondern
beinahe als Pflichtlektüre für alle diejenigen zu bezeichnen
ist, die zu einer Begegnung von Welt, Gott und sich selbst als Leib-Seele-Geisteinheit
kommen möchten.
Prof. Marcus
Indem hier auf Urbilder, auf Ursymbole geschaut wird es ist ein
bilderreiches Buch!
geht es um das Auflichten von Wurzelgründen und Urformen von Welt
und Mensch, sodass die Durchlässigkeiten zwischen dem eigenen Mikrokosmos
und dem Makrokosmos sichtbar werden. Dieser Prozess wird unterstützt
durch das Angebot von 33 speziellen Körperübungen.
Hier erweist sich die Autorin als funktionserfahrene und zugleich symbolkundige
Interpretin der menschlichen Gestalt und zwar im Rahmen von Symbolforschung,
Gestaltpsychologie und Eutonie und im Kontext von Kulturphilosophie, Kunstgeschichte,
Biologie und Anthropologie. Ein Langzeit-Buch, das den biologischen Körper
im Ein-Klang mit Geist (Sinn) und Seele ernst nimmt und die ganzheitliche
Wesensgestalt des Menschen entdecken lässt.
Nach ihrem Studium der Theologie, Germanistik und Leibeserziehung in den
frühen Nachkriegsjahren in München machte die Autorin nicht
beruflich Karriere sondern heiratete und zog fünf Kinder groß.
Doch sie blieb immer über die Familie hinaus aktiv, gab Volkshochschulkurse
und leitete über 30 Jahre lang eine Frauengruppe in funktioneller,
eutonischer und tänzerischer Gymnastik. Aus der Fülle der dabei
gewonnenen Erfahrungen
verfasste Hildegard Marcus bereits vor zehn Jahren ein Buch mit demTitel
Spiritualität und Körper Gestaltfinden durch Ursymbole,
das im Benno-Verlag Leipzig zwei Auflagen erlebte. Sie sind seit Jahren
vergriffen. Und weil die Autorin aus ganz Deutschland immer wieder Anfragen
erhielt, entschloss sie sich, das Buch grundlegend zu überarbeiten
und in einer dritten Auflage herauszubringen. Jetzt ist es im Weidling-Verlag
in neuer ansprechender Aufmachung erschienen.
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